Eberhard Schlotter
*1921 in Hildesheim · † 2014 in Altea, Provinz Alicante, Königreich Spanien
Eberhard Schlotter war ein deutscher Maler und Grafiker. Er lebte in Spanien und Deutschland.
Künstler: Eberhard Schlotter
Titel: ––– aus der Serie „Alimentos“
Jahr: 1966
Auflage: 13/50
Technik: Radierung
Besonderheiten: unten rechts handsigiert und links nummeriert
Größe der Abb.: ca. 27,5 x 22 cm
Größe des Blattes: ca. 45 x 40 cm
Rahmung: ohne
Zustand: gut, minimale Randmängel, siehe Fotos, unten im Rand beschriftet
€ 55,–– (inkl. Mwst.)
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Künstler: Eberhard Schlotter
Titel: »Die Handtasche«
Jahr: 1964
Auflage: Zweitdruck
Technik: Radierung
Besonderheiten: unten rechts handsigiert und datiert, links mit „Zweitdruck“ bezeichnet
Größe der Abb.: ca. 39,5 x 26,5 cm
Größe d. Blattes: ca. 61,5 x 52,5 cm
Rahmung: ohne
Zustand: mit Handhabungsspuren und knickspurig, siehe Fotos
€ 75,–– (inkl. Mwst.)
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Eberhard Schlotter -Strand mit Meer-
Auflage unbekannt
Farbradierung auf gelblichem Papier
, handsigniert,
Größe Abb./Blatt ca.: 10 x 32 / 26 x 47 cm
Zustand gut
€ 120,–– (inkl. Mwst.)
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Künstlerischer Werdegang
Schon während der Schulzeit in der Evangelischen Moritzbergschule in Hildesheim zeichnete und malte Schlotter.
1936/1937 konnte er als Hospitant in die dortige Handwerks- und Gewerbeschule eintreten und Radieren, (Kaltnadel) und Aquatintatechnik bei Wilhelm Maigatter lernen. Nach einer Malerlehre, die er 1939 mit der Gesellenprüfung abschloss,
bestritt er eine erste eigene Kunstausstellung im Knochenhaueramtshaus zu Hildesheim.
Etwa 30 bis 40 Platten sind später bei den Luftangriffen auf Hildesheim 1945 zerstört worden.
Er lernte von 1939 bis 1941 an der Akademie der Bildenden Künste München nach der Alla-prima-Malerei,
das heißt der Orientierung an der „alten Münchener Schule“ wie es Wilhelm Leibl und die traditionelle Auffassung der Münchener Akademie zu der Zeit forderte; am Doerner Institut erwarb er gründliche Materialkenntnisse.
1941 beteiligte er sich als jüngster Künstler an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München.
Im gleichen Jahr richtete ihm das Roemer-Museum in seiner Heimatstadt eine Ausstellung aus, in der 120 Werke gezeigt wurden. Seine Werke erregten Missfallen bei nationalsozialistischen Parteikadern, so erklärte der Gauleiter Hartmann Lauterbacher das „Selbstbildnis mit Zigarette“ (1941) als entartete Kunst. Schlotter, als Student vom Wehrdienst freigestellt, erhielt den Gestellungsbefehl und wurde im Oktober 1941 in die Wehrmacht eingezogen. Anschließend wurde er in der Sowjetunion eingesetzt, wo er 1944 eine schwere Verwundung erlitt. Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft Ende August 1945 arbeitete Schlotter zunächst freischaffend in Darmstadt.
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gewann er Anschluss an die moderne Malerei des 20. Jahrhunderts:
er besuchte zahlreiche Ausstellungen und studierte Kunstzeitschriften, in denen Maler wie Paul Cézanne, Matisse,
Braque und Pablo Picasso dem deutschen Publikum bekannt gemacht wurden.
Schlotter griff in seinem eigenen Werk die bildnerischen Mittel des Kubismus und des Fauvismus auf.
Rasch entfernte er sich von der traditionellen illusionistischen Raumgestaltung und fand zu einer flächigen,
die Zweidimensionalität des Bildträgers berücksichtigenden Formensprache. Diese neuen Bildfindungen kamen ihm neben seiner handwerklichen Ausbildung als Weißbinder zugute – er avancierte zu einem der meistbeschäftigten Künstler
im Bereich „Kunst am Bau“.
Vorwiegend in Darmstadt und Umgebung verwirklichte er in den Jahren 1951 bis 1958 nahezu 30 Wandbild-Projekte,
darunter mehrere eigens für die ebenfalls „Kunst am Bau“ betitelte Ausstellung in Darmstadt 1955.
Eines der ersten großformatigen Wandgemälde der Nachkriegszeit war in der Viktoriaschule das Wandbild „Lebensfreude“
von 1951, danach folgten „Musizierende Frauen“.
Thematisch spiegeln die Wandbilder die Sehnsucht der unter den Zerstörungen des Krieges und den Entbehrungen der Nachkriegszeit leidenden Menschen nach einem friedlichen und sorglosen Leben wider. Arkadische Szenen mit musizierenden, badenden oder tanzenden Frauen und eine an Matisse geschulte, bunte und dekorative Farbigkeit beschwören die Lebensfreude dieser ersehnten Welt. In den 1970er Jahren wurden die Wandbilder der Nachkriegszeit als unmodern empfunden und teilweise zerstört.
Sein in Darmstadt bestehendes Gesamtwerk wurde in den 80er Jahren unter Denkmalschutz gestellt.
1952 unternahm er eine erste Spanienreise. Als ordentliches Mitglied im Deutschen Künstlerbund nahm Eberhard Schlotter zwischen 1956 und 1991 an zwölf großen Jahresausstellungen teil. Von 1955 bis zu seinem Austritt 1957 war er Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession. 1955 half er dem Schriftsteller Arno Schmidt und dessen Frau Alice beim Umzug nach Darmstadt und vermittelte 1958 ihren Hauskauf in Bargfeld. Seit dieser Zeit war er als einer der wenigen mit Schmidt bis zu dessen Tod im Jahre 1979 befreundet; Schlotter erarbeitete zahlreiche Porträts des Schriftstellers.
1956 reiste die Familie Schlotter nach Spanien, wo sie in Altea (Alicante) ein Bauernhaus kauften,
in das sie 1957 zeitweilig umzogen.
Eberhard Schlotter zog sich 1958 aus dem Programm „Kunst am Bau“ zurück und widmete sich seitdem vollkommen seinen eigenen künstlerischen Zielen. 1958/59 schuf er den Bilderzyklus „Eine Großfamilie“ bzw. „Die Metzgerfamilie“, eine Allegorie auf die verlogenen Menschen der Gegenwart. Diese Thematik fand eine Fortsetzung in den Triptychen der folgenden Jahre.
Von 1980 bis 1986 war Schlotter Professor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
1982 wurde er Mitglied der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid.
1986 übernahm er eine Gastprofessur an der Universidad de los Andes, Bogotá.
Zum Gedenken an den großen Maler trägt seit April 2015 ein Park in Altea den Namen „Jardines Eberhard Schlotter“.
Auszeichnungen
Schlotter erhielt u. a. die folgenden Auszeichnungen und Preise:
1953 – Ströher-Preis, Darmstadt
1954 – Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI
1955 – ars viva
1967 – Joseph-E.-Drexel-Preis für bibliophile Illustration
1971 – Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt
1971 – Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt Darmstadt
1991/1992 – Ehrengast der Villa Massimo, Rom
1994 – Bundesverdienstkreuz am Bande
2007 – Niedersächsischer Verdienstorden am Bande
Ausstellungen
Ausstellungen in Celle
1992 – … und mittendrin Celle
1993 – Stationen
1994 – Al fondo negro
1995/1996 – Jugend – Krieg – Aufbruch
1996 – 75 Aquarelle – Ausstellung anlässlich seines 75. Geburtstages
1996 – Don Quijote
1999 – Ölbilder. Eine Auswahl aus dem frühen Werk
2000 – Faust – Aspekte
2001 – Leere Bilder
2002 – Neue Leere Bilder
2003 – Die Metzgerfamilie
2007 – Arquipintura 1997–2006
2011 – Ich bin der ich bin; Autorenportraits
Weitere Ausstellungen
1971 – Malerei und Grafik, Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern
1985 – Eberhard Schlotter, Aquafuertes (1939–1984), Biblioteca Nacional Madrid, Oktober – November 1985
1988 – Gravures, Musee des Beaux-Arts, Orleans
1988 – Aguafuertes de Eberhard Schlotter, Casa de Cultura, Altea, Spanien
1988 – Landschaften und Stillleben, Saalbau-Galerie, Darmstadt
1988 – Aquarelle, Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim
1989 – Colon-La tragedia del hombre, Museo del Arte Moderno, Bogota, Kolumbien
1989 – Ölbilder, Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen zu Wilhelm Raabes Erzählung „Die Innerste“, Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover
1989/1990 – Eberhard Schlotter / Arno Schmidt: „gemEinsame Wege“, Hildesheim/Gotha
2011 – unterm strich – Eberhard Schlotter, Kunsthalle Darmstadt
2011 – Hommage zum 90. Geburtstag , Museum Bensheim, Bensheim
(Quelle: Wikipedia)